Einsatzbereiche

Durch die heute verfügbaren modernen Rechenverfahren, beispielsweise der Finite-Elemente-Methode, werden Spannungsberechnungen heute vorwiegend am Computer durchgeführt. Dennoch eignet sich die Spannungsoptik vortrefflich, in Modellen komplizierte Spannungszustände zu verstehen und zu analysieren.

Darüber hinaus befinden sich die spannungsoptischen Geräte von Tiedemann heute vielfach in der Qualitätssicherung bei Klebstoff-, Kunststoff- und Glasherstellern sowie deren Kunden, um Eigenspannungen zu erkennen. Sie können mit einem Blick in das Polariskop prüfen, ob ihre Windschutz- oder Scheinwerferscheiben, Glasgefäße spannungsfrei sind oder einen spezifischen Spannungszustand erreicht haben.

In der Dentaltechnik wird beispielsweise die Wirkung des Füllungsmaterials auf die Spannungen in Zähnen untersucht und damit gleichzeitig die Klebekraft festgestellt.

Nicht wegzudenken ist die Spannungsoptik im Schulunterricht und in der universitären Ingenieurausbildung für Festigkeits- und Konstruktionslehre, da es praktisch die einzige Möglichkeit ist Spannungsverläufe sichtbar zu machen.

Dazu werden durchsichtige Modelle aus doppelbrechendem Material, die der praktischen Anwendung entsprechen, einfach in das Polariskop gestellt und belastet. Die Spannungsverteilung im Modell stimmt mit derjenigen im realen Bauteil überein.